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Herkunft des Familiennamens

Derzeit existieren noch keine neuen Informationen zu der Namensherkunft des Familienanmen "Troegel". Diese Fragestellung wurde schon durch meinen Großvater Karl-Heinz Troegel behandelt und er hat hierzu folgendes Resümee zusammengetragen:

T R O E G E L : Woher stammen die Vorfahren und der Name?

 

Als ich begann, meine Ahnentafel aufgrund der mir vorliegenden Unterlagen zusammenzustellen, kamen mir Gedanken ueber die in der Ueberschrift stehende Frage: Ja, woher kamen sie? Der Name ‘TROEGEL’ ist bestimmt kein ostpreussischer Name und meine Vorfahren konnte ich ja nur bis ADAM TROEGEL (19.01.1822) zurueckverfolgen.

 

(1) Mir fiel in diesem Zusammenhang folgende Begebenheit aus meiner Schulzeit am Johanneum zu Luebeck (Oberschule fuer Jungen) ein: In den Wirren der Nachkriegszeit (speziell 1945/46) fand ein geregelter Unterricht wegen fehlender ueberarbeiteter Lehr- und Stundenplaene selten statt. Oft wurden infolge Lehrermangels Vertretungsstunden abgehalten, in denen anderes gemacht wurde, als der vorgesehene Unterricht. So bekamen wir eines Tages einen Lehrer, dessen Steckenpferd es gewesen sein musste, Ahnen- und Namensforschung zu betreiben. Jeder Klassenkamerad musste ihm Namen und soweit bekannt, Geburtsorte von Vater, Grossvater usw. nennen. Er versprach uns zu versuchen, jedem einzelnen seinen Namen und Herkunft der Ahnen zu erklaeren. Er hielt sein Versprechen und erlaeuterte mir aufgrund der von mir gemachten Angaben (Name = Troegel; Geburtsorte: Vater = Gelsenkirchen; Grossvater = Kreis Lyck, Masuren, Ostpreußen) sinngemaess folgendes:

Der Name Troegel ist kein typischer ostpreußischer Name, er deutet vielmehr auf eine Herkunft aus den Alpenlaendern hin. Dieser Name koennte abgeleitet sein von dem Beruf der Trogmacher oder auch Troegler genannt, stammt also von einem holzverarbeitenden Beruf ab, wie so viele Namen von frueher ausgeuebten Berufen (s. Mueller, Schneider, Gerber, Schulz, Meier u.v.a.). Diese Herstellung von Troggefaessen sei besonders in Berggebieten erforderlich gewesen fuer das Bewaesserungswesen und die Viehhaltung. Es koennte daher durchaus sein, dass meine Vorfahren im 18. Jahrhundert aus dem Alpenraum, speziell aus Oesterreich nach Ostpreussen ausgewandert sind. Anlass koennten kriegerische Ereignisse, z.B. Erbfolgekriege (span. 1701-1714, oesterr. 1741-1748) gewesen sein.

 

(2) In dem Buch ‘DEUTSCHLAND, ein Hausbuch’ (erschienen im Bertelsmann-Verlag, 1960, 3.-5. Auflage) beschreiben bekannte Erzaehler, Politiker, Schriftsteller u.v.a. mit ihren Worten deutsche Landschaften. Agnes Miegel (ostpreuss. Erzaehlerin u. Lyrikerin, 1879-1964) schreibt in ihrem Beitrag ueber OSTPREUSSEN u.a. (auszugweise):

...es scheint ganz gleich, wo die Kriegsfackel entbrannte – ob fern im Sueden oder Westen, ob das Unheil im Suedosten aufstieg...immer ging ihr Feuer verheerend ueber diese abseitige deutsche Land...Immer blieben Zerstoerung und Verarmung zurueck...Es war des Soldatenkoenigs herber Mund (Anm.: Soldatenkoenig = Friedrich Wilhelm I., Koenig von Preussen 1713-1741, Vater Friedrich d. Grossen), dessen Strenge selbst die Seinen fuerchteten, der fuer diese arme verkommene Land Worte ‘einer sonderlichen Liebe’ fand, der ihm neue Kinder erweckte. Und in einer ganz neuzeitlich geplanten und durchgefuehrten Kolonisation das deutsche Grenzland von der Memel bis zu den Seen Masurens deutscher Art und Sitte erhielt, als er die vertriebenen evangelischen Salzburger nach Ostpreussen rief....Dies war wohlgelenkte Einwanderung Tausender ‘neuer Soehne’...Sie legten ihr Buendel nieder...waren dankbar, als die ersten Salzburger Kinder die weissgekalkte Wand anschrien und hofften in Gottvertrauen, dass diesem Kind und seinen Nachkommen in diesem Land...beschieden sein wuerde.

 

(3) Im ‘BERTELSMANN HAUSATLAS’ (erschienen im Bertelsmann-Verlag, Guetersloh 1960, 1. Auflage, 1960-Nr. 2337, Seite 124) ist unter OSTPREUSSEN-Kolonisation vermerkt: ‘Unter den Preussenkoenigen kamen neue Bevoelkerungsteile hinzu. Protestanten, die in ihrer Heimat aus Glaubensgruenden verfolgt wurden, stroemten aus Frankreich und aus dem Fuerstbistum Salzburg herbei, Pfaelzer, Hessen und Schwaben folgten.’

 

(4) In dem Buch ‘DEUTSCHE GESCHICHTE – Volk und Staat in tausend Jahren’ von Hermann Pinnow (erschienen 1929 in Berlin–Frankfurter Verlagsanstalt, 1.-10. Auflage, S. 214) ist ueber die innere Politik des ‘Soldatenkoenigs’ Friedrich Wilhelm I. beschrieben:

Das ‘Retablissement’ Ostpreussens, wo der Koenig 12.000 der von dem Salzburger Erzbischof vertriebene Lutheraner ansiedelte, war ebenso sein Werk, wie der Aufschwung der heimischen Tuchindustrie...

 

Aus vorstehenden Darlegungen leite ich nun einfach die Behauptung ab, dass die Vorfahren und der Name ‘TROEGEL’ tatsaechlich aus dem Salzburger Land = Oesterreich stammen. Den Beweis hierfür kann ich leider bis dato nicht fuehren.

Die evangelische Kirche in Grabnick/Ostpr.(Masuren) erteilte 1936 auf Anfrage den Bescheid, dass saemtliche Kirchenbuecher aus Jahren vor 1832 durch den Krieg 1914/18 vernichtet worden sind.


12.10.1991 – Karl-Heinz Troegel

Es werden bereits neue Ansätze zur Klärung der o.g. Fragestellung verfolgt, jedoch kann bisher diese Zusammenfassung weder weiter bestätigt noch widerlegt werden.